#3

Du schaust mich an, und ich erwiedere deinen Blick, während du mit deiner Hand über meinen Arm streichst. Du spürst die Narben auf meiner Haut und ziehst deine Hand zurück, siehst mich nun leidend an. ''Wieso tust du dir so etwas an?'' hauchst du leise. ''Du wirst es nie verstehen. Du kannst es nie verstehen.'' erwiedere ich ihr und stehe auf und gehe zum Fenster. Draußen herrscht ein Sturm, der Regen peitscht gegen das Fenster und die Bäume auf der Straße bewegen sich ruckartig nach links und rechts. 'Wetten ich kann dich doch verstehen?!'' sagt sie und steht nun ebenfalls vom Bett auf und nimmt mich von hinten in den Arm. Aber ich löse die Umarmung sofort und drehe mich zu ihr um. Sie atmet tief durch und blickt auf den Boden: '' Marvin.. Weißt du, du bist nicht der einzigste der unter dem allen hier leidet. Glaubst du nicht das wir alle diesen Schmerz spüren? Vielleicht nicht auf die Art wie du ihn fühlst, aber wir fühlen ihn auch. Und wir alle gehen daran kaputt. Und du denkst du wärst der einzigste der Schmerzen fühlt, das stimmt so nicht.'' Sie macht eine kurze Pause und setzt dann wieder an ''Mach die Augen auf, du bist nicht alleine..'' Sie dreht sich um und verlässt mein Zimmer ohne noch etwas zu sagen. Ich lehne mich gegen die Wand und schaue in den Flur wo  sie ebend noch stand. Das Geschrei welches jetzt das ganze Haus einnimmt, geht wieder um mich. Mein Vater schreit meine Schwester an wieso Sie bei mir war, was sie mit mir will, was sie von mir wollte. Und schreit auf sie ein, ich schließe die Tür zu und will nicht hören was unten gleich passiert. Ich weiß doch wie sie es meinte, ich weiß was sie mir sagen wollte. Aber ich kann nichts daran ändern, ich kann mir selbst noch nicht einmal helfen.

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